Jusos setzen Zeichen gegen das Vergessen

 

Im Rahmen einer Spende aus dem Erlös ihres letzten Benefiz-Völkerballturniers finanzierten die Jusos Lohmar und Siegburg den Stolperstein von Karoline Cahn. Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte die neuen Stolpersteine am Donnerstag in Siegburg.

„Ich verfolge die Verlegung der Stolpersteine schon lange und so kam die Idee, einen Stein hier vor Ort zu finanzieren. Gerade in der heutigen Zeit empfinde ich es als sehr wichtig, an die NS-Opfer zu erinnern“, sagt Lena Marxmeier, Vorsitzende der Jusos Lohmar.

„Ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen und somit das Bewusstsein in der Bevölkerung zu stärken kann gar nicht oft genug passieren in Zeiten eines erstarkten Nationalismus“, ergänzt Lukas Wagner, Vorsitzender der Jusos Siegburg.

Stolpersteine sind Denkmäler im Miniaturformat, die an das Schicksal einzelner NS-Opfer erinnern. Die 10×10 cm großen Messingwürfel „Stolpersteine“ werden vor dem zuletzt freiwillig gewählten Wohnort der Verfolgten in den Bürgersteig eingelassen. Sie sollen anregen, darüber zu stolpern und kurz innezuhalten.

Die Jusos übernehmen die Patenschaft für Karoline Cahn geb. Rosenbaum.

Geboren am 5. Februar 1878 in Hörnsheim in Hessen, kam sie 1908 durch ihre Heirat mit Alfred Cahn nach Siegburg. Im Laufe ihres Lebens in Siegburg mehrfach umgezogen, war ihr letzter frei gewählter Wohnsitz seit dem 28. Juli 1920 in der Luisenstraße 50.

Am 23. Juni 1941 wurde sie im Lager Much interniert, am 19. Juli 1942 von Much nach Köln-Deutz gebracht und von dort aus nach Minsk deportiert; im Wald von Blagowschtschina nahe dem Versorgungsgut Trostenez (Weißrussland) ermordet.